Direkt zum Hauptbereich

die Liebe und das verschenkte Herz

"Ich schenke dir mein Herz." - es erübrigt sich, sich dann auch noch darüber zu erklären, dass man sich mit diesem Geschenk voll und ganz jemandem hingibt. Im Fall dass der bedeutungsvolle Satz ehrlich und aus tiefer Liebe ausgesprochen wurde zumindest -
eigentlich ist es eines der größten "Geschenke" die man einer anderen Person machen kann. Nur wenige meinen ihn so und nicht viele dürften verstehen was sie da von dem Partner bekommen haben - ALLES, auf immer und ewig. Liebe streift man nicht abends ab wie einen Pulli. Manchmal wird die Liebe, so kommt es mir vor, verwechselt mit einer eher sehr intensiven Freundschaft mit gewissen körperlichen Annehmlichkeiten und vielen gemeinsamen Interessen, die einen verbinden. Kompromissliebe müsste das heißen, wobei der Teil "Liebe" dann jedoch arg überdimensioniert ist. So ein heftiges Wort, welches nahezu verschwenderisch verwendet wird. Klar, dass das Wort im Laufe der Zeit an Bedeutung abnimmt. Vermutlich tritt daher auch das Phänomen auf, dass wirklich Liebende missverstanden werden oder sich vielmehr missverstanden fühlen. Und zwar dann wenn sie auf eben solch einen Verschwender stoßen. Da rutscht der Satz "ich liebe dich" vermutlich auch mal schneller von den Lippen, obwohl er nicht die Bedeutung für den hat, über dessen Lippen er rutschte.  „Ich liebe Diesen Käse“, noch so eine Aussage. Was zum Teufel ist denn Liebe?! Sicherlich nicht der Geschmack eines Käses! Unglaublich! Wie soll ich da denn bitte an deiner Ehrlichkeit, deinem rationalen und doch aus dem Herzen gesprochenen Wort festhalten? Wenn der Geschmack eines guten Käses schon derartige Liebesbekundungen bei dir hervorruft, wie bedeutungsvoll sind dann WIR? Manche werden die Liebe auch nie kennenlernen. Ein Teil von ihnen ist auch das Leben lang so beschäftigt, dass die Liebe gar nicht in den Lebensplan passen würde. Sie lieben Haustiere, gutes Essen oder es die Welt zu bereisen. Klassische Fake-Liebe. Andere suchen verkrampft nach ihr und schenken ihr Herz jedem - von der Hoffnung getragen, einer wird es beschützen und mit ebensoviel Intensität lieben, wie du das andere Herz liebst. Wie du den anderen Menschen liebst..
Der Nachteil ist, schenkt man jemandem wirklich sein Herz...er wird alles damit anstellen werden. Is ja seins, war ein Geschenk! Der Beschenkte wird es nicht immer sanft behandeln, ihm Rhythmusstörungen bescheren und es mit großer Wahrscheinlichkeit verletzen, vielleicht auch brechen. Im besten Fall gibt es ein paar Stolperer und ihr steht wieder auf - also du und dein Herz. Geschenkt ist eben geschenkt und keiner sagt, dass die Liebe immer den leichten und einfachen Weg beschreitet. Holprig und stolprig wird es sein, eisig-glatt und steinig - beschissen wird es dir gehen.. Nicht immer wird es an einem warmen, sonnigen Tag über schöne Wiesen gehen - und auch da gibt's gefährliche Tiere, die einem nach dem Leben trachten können und denen man besser nicht über den Weg läuft. Wichtig ist nur das alles zu wissen und sich darauf einzulassen und darauf zu hoffen, dass es das andere Herz ebenso mit Liebe infiziert hat! Und da diese hinterhältige Liebe unendlich ist, in all ihrer Bitterkeit und als wundervolle Muse getarnt, wird das verschenkte Herz vielleicht irgendwann auf große Wanderschaft gehen und nie wieder zu dir kommen - es gibt nur eine große Liebe im Leben - nicht?

Kommentare

  1. Oh Mann, deine Post sind manchmal so traurig.

    AntwortenLöschen
  2. Irgendwann schreib ich bestimmt mal wieder was schöneres, suche allerdings noch meine Muse

    AntwortenLöschen

Kommentar veröffentlichen

...

Beliebte Posts aus diesem Blog

Morastgräber

Nun bin ich ja eigentlich der Typ Mensch, der überwiegend optimistisch eingestellt ist, immer nen dummen, manchmal auch fiesen Spruch auf den Lippen trägt, andere, und mich, den Tag mit Humor überstehen lässt und so. Nun ja, ein paar gute Eigenschaften hat ja wohl jeder. Kurz, ich bin ein Mensch, der Montags schon anfängt zu verkünden, dass ja das Wochenende bald vor der Türe steht. Denn der Montag ist schon angefangen, bald vorbei und dann ist eh schon bald Mittwoch - Halbzeit! Und ehe wir uns versehen ist Freitag, der Tag, den man nun wirklich schon fast zum Wochenende zählen muss, wenn man denn zum erlauchten Kreise derer gehört, die am Freitag bereits mittags in Richtung Heimat düsen können. Und in dieser, meiner wundervollen rosapinkblaugrün getupftbepuderten Welt lebe ich. Eigentlich. Ab und an gibt es, seit ein paar Jahren, Momente, die irgendeine dumme Situation oder ein mit einem glücklichen Händchen versehener Mensch abpassen und mich in einem schwachen Moment, so scheint e

Abfahrt

Ich stehe am Gleis, keine Ahnung wo der nächste Zug hinfahren wird. Aber eins weiß ich, da muss ich mit! Am Gleis warten einige Menschen mit mir auf ihre nächste Chance diesen düsteren Ort zu verlassen. Der Himmel färbt sich nahezu schwarz, dicke Wolken kündigen ein heftiges Unwetter an, über mir ist kein Dach, kein Schutz und es beginnt

November im März

Gefangen im Dunst der Vergangenheit sehe ich ihr hinterher - Herr Abschied klopft an die Türe, die ich noch nicht öffnen möchte. Ich trete zurück, schließe die Augen und versuche mich an den Moment zu erinnern, der das Ende ankündigte - ich komm nicht drauf. Zerpflückte, auf dem Teller zurückgelassene Stücke - zerfallene Träume. Steine verstopfen den Weg - zugeschnürte Kehle. Illusionen trüben den Verstand, die Verwirrung hüllt sich in nebulöse Schwaden und das Herz bestätigt seine Unzurechnungsfähigeit durch spontane Aussetzer.